Zu- und Abschläge erweitern automatisch Basispreise und/oder Angebote nach vorgegebenen Regeln. Jede Preisliste arbeitet mit einem mehr oder minder ausgeklügelten System von ihnen. (Beispiele sind etwa Kinderermäßigung, Einzelzimmerzuschlag, Zuschlag für kurze Aufenthalte, Abschlag für lange Aufenthalte usw.)
Zuschläge sind nicht zu verwechseln mit Zusatzleistungen, welche eine eigenständige und in der Regel periodisch aufzubuchende Leistung darstellen (z.B. Garage, Hund).
Die an dieser Stelle verwalteten Zu- und Abschläge sind global, d.h. sie stehen allen Angeboten zur Verfügung, wenn bei diesen das Kontrollkästchen "Globale Zu-/Abschläge berücksichtigen" aktiviert ist.
Mit Hilfe von Zu-/Abschlägen können maßgeschneiderte Angebote erstellt werden.
Typ und Belegung
Wir unterscheiden vier verschiedene Typen:
- Unterbelegung. Klassischer Fall wäre ein Einzelbelegungszuschlag für ein Doppelzimmer. Da es aber auch möglich ist, andere Belegungen zu definieren (z.B. zwei Personen in einer Dreier-Suite usw.), wird allgemein von "Unterbelegung" gesprochen. Um diesen Typ nutzen zu können, muss bei der Kategorie das Kontrollkästchen "Belegungsabhängige Preise" aktiviert sein. Dieser Zu-/Abschlag greift auch nur dann, wenn nicht bereits bei den Basispreisen für eine identische Belegung Preise festgelegt wurden.
- Zusatzbett. Mit diesem Typ können die verschiedenen Kinderermäßigungen, aber auch Zusatzbetten für Erwachsene verwaltet werden. Sollen Preise auch an Portale übermittelt werden, so ist unbedingt darauf zu achten, dass diese Ermäßigungen als "Zusatzbett" und nicht als "Sonstiges" typisiert sind.
- Verpflegungszuschlag. In den meisten Fällen wird der Preis für Logis inklusive Verpflegung direkt bei den Basispreisen angegeben (also vier Preise für ÜB, ÜF, HP, VP). In besonderen Fällen kann es aber erwünscht sein, die Logis-Kosten von den Verpflegungskosten abzukoppeln. So wäre es etwa möglich, einen Logispreis zu definieren, der den verschiedenen Zu-/Abschlägen unterliegt, und dazu einen Verpflegungspreis als Fixpreis, der auf jeden Fall so zu bezahlen ist. Betriebe mit Zimmern und Ferienwohnungen könnten nach diesem Modell die Verpflegung beim Zimmer ("pro Person") mit den Basispreisen verwalten, eine optionale Verpflegung bei den Ferienwohnungen ("pro Wohneinheit") als Verpflegungszuschlag. (Siehe dazu auch "Zu-/Abschlag [%] auf alle rabattfähigen Leistungen" bei den Angeboten!)
- Ausgleich. In vielen Beherbergungsbetrieben sind Verpflegungsleistungen wie Frühstück, Mittag- und Abendessen oft im Übernachtungspreis inbegriffen. Auch die Aufenthaltsabgabe oder verschiedenste Extras/Leistungen sind häufig Bestandteil des Logis-Preises. Um diese Anteile automatisiert von der Logis im Umsatz bzw. auf der Endabrechnung (z.B. aufgrund von
unterschiedlicher MwSt.) rauszurechnen, muss ein Ausgleich hinterlegt werden. - Sonstiges. Mit diesem Typ werden z.B. Zuschläge für kurze und Abschläge für lange Aufenthalte verwaltet. Achtung: Über diesen Typ definierte Zu-/Abschläge können bei der Preisübertragung an Portale nicht berücksichtigt werden, da das Portal klarerweise ja nicht wissen kann, wie "Sonstiges" zu interpretieren ist.
Je nachdem, welcher dieser fünf Typen gewählt wurde, sind unten im Formular andere Felder aktiv. Diese werden bereits so vorgeschlagen, wie sie in den meisten Fällen benötigt werden.
Belegung. Dieses Feld ist nur bei Unterbelegungen aktiv. In ihm kann angegeben werden, bei welcher Belegung der Zu-/Abschlag gelten soll. Typisch wäre "1" für Einzelbelegung eines Doppelzimmers, möglich wäre etwa auch "2" für Doppelbelegung eines Dreibett-Zimmers usw. Mit diesem Feld ist es möglich, "schlüsselfertige" Preise berechnen zu lassen.
Angabe in
Änderung vom Basispreis. Dieser Zu-/Abschlag spielt eine besondere Rolle. Er ändert nämlich den Basispreis des Angebotes, verhält sich also so, als ob der Basispreis so eingegeben worden wäre. Deshalb werden Zu-/Abschläge dieses Typs immer vor allen anderen Zu-/Abschlägen angewendet. Beispiel:
- Aufenthalt 15 Tage, Basispreis 100 Euro
- Abschlag (Änderung vom Basispreis) von 10 Prozent für Aufenthalt 14 Tage plus
- Kinderermäßigung (Prozent auf Basispreis) für 6-12 Jahre von 50 Prozent
- Basispreis pro Tag 100 Euro minus 10 Euro (14T+) ergibt einen neuen Basispreis von 90 Euro
- 90 Euro pro Tag minus 50 Prozent ergibt 45 Euro pro Tag für dieses Kind
Eine Änderung vom Basispreis kann als Prozentsatz und/oder als Fixpreis angegeben werden. Wenn beide angegeben werden, so wird zuerst der Prozentsatz berechnet und danach der Betrag abgezogen oder hinzugefügt.
Prozent auf Basispreis. Der Prozentsatz wird unten im gleichnamigen Feld eingetragen, die Art der Ausgabe muss eigens hinterlegt werden. Beispiel:
- Aufenthalt 15 Tage, Basispreis 100 Euro
- Abschlag (Prozent auf Basispreis) von 10 Prozent für Aufenthalt 14 Tage plus, für alle Personengruppen
- Kinderermäßigung (Prozent auf Basispreis) für 6-12 Jahre von 50 Prozent
- Einrichtung » System » System » Betrieb » Abrechnung » Sonstiges » Mehrfache Skonti immer auf Grundlage berechnen ...
- ... JA (Standard). Die Skonti werden zusammengezählt: 10 Prozent plus 50 Prozent gleich 60 Prozent, also 100 Euro minus 60 Prozent ergibt 40 Euro
- ... NEIN. Basispreis pro Tag 100 Euro minus 10 Prozent (14T+) ergibt einen Zwischenpreis von 90 Euro, davon wiederum minus 50 Prozent ergibt 45 Euro pro Tag für dieses Kind
Prozent auf alle rabattfähigen Leistungen. Diese Einstellung greift auf jene Leistungen zurück, bei denen unter Vorgaben / Leistungen das Kontrollkästchen "Rabattfähig" aktiviert wurde. Beispiel: Ein Gast soll für Aufenthalte 14 Tage plus einen Skonto bekommen. Dieser soll aber nicht für die Kinderermäßigungen gelten. Sofern diese als nicht rabattfähige Leistung definiert sind, werden sie vom Skonto ausgenommen.
Gratistage. Angabe des Abschlags in Form von Gratistagen, deren Anzahl im gleichnamigen Feld unten hinterlegt wird.
Fixpreis. Dieser wird unten in den gleichnamigen Feldern eingegeben, die Art der Ausgabe muss eigens hinterlegt werden.
Kategorie-/Saisonspreis. Diese Preise werden in der Tabelle "Zu-/Abschlagspreise" verwaltet.
Ausgabe
Zwar regelt diese Einstellung einerseits die Ausgabe von Zu-/Abschlag auf Angebot und Rechnung, andererseits auch die Berechnung selbst. Beim Auswählen eines Typs werden bereits sinnvolle Einstellungen vorgeschlagen. Änderungen sollten besonders umsichtig gemacht werden, da diese auch die Art der Berechnung ändern. Beispiel:
- Kinderermäßigung: Fixpreis von 25 Euro für Kinder von null bis zwei Jahren; die Eltern zahlen je 100 Euro.
- Typ: Zusatzbett; Ausgabe in: Fixpreis
- Ausgabe:
- Getrennte Leistung. Der Fixpreis von 25 Euro wird in Angebot und Rechnung in einer eigenen Zeile ausgewiesen.
- Mit Logisleistung. Das Kind zahlt 125 Euro, also den Basispreis für Erwachsene plus den Fixpreis für kleine Kinder.
Mit Logisleistung. Der Zu-/Abschlag wird in den Logis-Preis hineingerechnet, und soferne möglich nicht getrennt ausgewiesen. Technisch gesehen bildet der Logis-Preis die Basis für die Berechnung des Zu-/Abschlags. Betriebe, die mit mehreren sich gemeinsam auswirkenden Zu-/Abschlägen arbeiten (z.B. Kinderermäßigung und zugleich aufenthaltsdauerbezogener Zu-/Abschlag) sollten tendenziell diese Ausgabe "mit Logisleistung" bevorzugen, da diese i.d.R. die gewünschten Ergebnisse liefert. Da diese Zu-/Abschläge meist ohnehin eine eigene Leistung aufweisen (z.B. Leistung KIND-03-07), werden diese auf Angebot und Rechnung ohnehin in einer eigenen Zeile angezeigt.
Getrennte Leistung. Bei dieser Einstellung bleiben die Logisleistungen unverändert, der Zu-Abschlag kommt als zusätzliche Position hinzu. (z.B. Zeile 1 2 Erwachsene zu je 100 Euro, Zeile 2 1 Kind zu 50 Euro). Kommen nun weitere Zu-/Abschläge hinzu (z.B. Abschlag 14 Tage plus), wird dieser nicht mehr angewendet, es sei denn, es handelt sich um einen Prozentsatz auf rabattfähige Leistungen und die entsprechenden Zu-/Abschläge basieren auf solchen.
Zu-/Abschläge mit "Prozent auf Basispreis" und getrennter Ausgabe:
- Es werden einheitlich Prozentsätze zwischen 0 und -100% als Skonto ausgegeben. Bei Prozentsätzen größer 0 wird der prozentuelle Anteil berechnet und ohne Dokumentation eines Prozentsatzes ausgegeben.
- Bei Prozentsätzen kleiner -100% wird der Anteil unter -100% berechnet und der resultierende Betrag in Abzug gebracht (Beispiel: -120% -> 20% in Abzug).
Ein Zusatzbett (Basispreis 100 Euro) würde also mit -40 Prozent "100 - 40 % ... 60 Euro" angezeigt, mit 60 Prozent als (60 Prozent von 100 Euro) mit "60 Euro".
Interessant ist die Möglichkeit, bestimmte prozentuelle Zu-/Abschläge mit negativen Beträgen auszuweisen. Dies kann erreicht werden, indem solche Zu-/Abschläge (Prozent auf Basispreis) mit einem negativen Prozentsatz kleiner als -100% verwaltet werden. Wird z.B. ein Frühbucherrabatt mit -120 % definiert, so werden 20% (Differenz auf 100%) des Basispreises berechnet und mit negativem Betrag ausgewiesen.
Aufbuchen am
Die Funktion "Aufbuchen am" bietet die Möglichkeit, Zu- und Abschläge gezielt an bestimmten Tagen automatisch aufzubuchen.
Beispiel Silvesterzuschlag mit Aufbuchung am Tag:
Beispiel Abschlag am Mittwoch, weil das Restaurant geschlossen ist: