Um das Prinzip der Preisliste etwas konkreter zu machen, legen wir nun eine kleine Preisliste an:
- Saison anlegen
- Basispreise anlegen
- Wochenangebot anlegen
- Kinderermäßigung anlegen
- Aufbuchen
Saison anlegen
Eine Saison benötigen wir in jedem Fall, damit wir die Preise zeitlich zuordnen können.
Wir legen eine Nebensaison I mit den jeweiligen Perioden an an.
Basispreise anlegen
Der Basispreis benötigt verschiedene Zusatzinformationen:
- eine Kategorie
- eine Belegung (in unserem Falle gilt der Preis pro Person dann, wenn das Zimmer von zwei Personen belegt wird, also nicht von einer und auch nicht von dreien)
- eine Saison
- einen Preis für jede Verpflegung
Die Wochenendpreise können optional verwaltet werden.
Angebot anlegen
Wir erstellen nun ein Angebot "Woche". Unter "Allgemein" wählen wir einen passenden Angebotstitel, der in einer realen Preisliste natürlich kreativer formuliert sein darf ...
Der Reiter "Allgemein" enthält grundlegende Informationen zum Angebot.
Nun geht es weiter in den Reiter "Kriterien". Dort bestimmen wir zunächst, dass der Preis für das Angebot "Woche" vom Basispreis abgeleitet werden soll, und zwar mit einem Abschlag von minus zehn Prozent. Der daraus resultierende Angebotspreis soll kaufmännisch auf einen Euro gerundet werden. Danach legen wir fest, dass das Wochenangebot wöchentlich verbucht werden soll, d.h. es besteht nicht sieben Mal aus einem Basispreis, sondern einmal aus einem Wochenpreis. Wir werden dann unten beim Aufbuchen den Unterschied sehen. Außerdem könnte ein Mindestaufenthalt von sieben Tagen für dieses Angebot erforderlich sein.
In den Kriterien werden die Details zum Angebot geregelt.
Wir können also bei einem Doppelzimmer mit Halbpension, welches 127 Euro kostet, so rechnen:
- 127 Euro x 7 (Tage) ergibt 889 Euro
- 889 Euro minus zehn Prozent ergibt 800,1 Euro
- 800,1 Euro wird dann kaufmännisch gerundet, also 800 Euro
- Wenn zwei Personen im Doppelzimmer übernachten, so bezahlt jede Person 800 Euro für eine Woche.
Rechnerischer Exkurs: Rundungen
Einsteiger können diesen Exkurs auch überspringen und bei "Zu-/Abschlag anlegen" weiterlesen.
Da wir unsere Gäste nicht mit Cent-Beträgen verärgern möchten, werden wir meist mit Rundungen arbeiten.
Oben haben wir festgelegt, dass das Angebot als solches kaufmännisch gerundet werden soll, d.h. die Woche kostet 800 Euro statt 800,1 Euro pro Person. Entfällt diese Rundung beim Angebot, so wird genau gerechnet, also Preis 800,1 Euro.
Dann gibt es noch eine andere Rundung. Manche Betriebe geben in der Systemkonfiguration >> Betrieb >> Abrechnung >> Sonstiges vor, dass Tagespreise generell gerundet werden sollen. Das ist dann sinnvoll, wenn z.B. regelmäßig aus Pauschal-Angeboten ("Wanderwoche") einzelne Tage herausgerechnet werden, um den Aufenthalt z.B. um einen Tag zu verkürzen oder um drei Tage zu verlängern. Dann ermöglicht die Tagespreis-Rundung auch für diese Verlängerungstage "runde" Beträge.
Systemeinstellung zur Rundung der Tagespreise
Ist eine solche Einstellung aktiv, so erscheint beim Angebot ein "ausgegrauter" Hinweis.
Die graue Schrift verweist auf die Rundung der Tagespreise.
In einem solchen Fall wäre die Rechnung anders zu machen. Unser Doppelzimmer mit Halbpension mit Basispreis 127 Euro würde so aussehen:
- 127 Euro minus zehn Prozent ergibt 114,3 Euro
- Die systemweite Tagespreis-Rundung macht daraus 114 Euro.
- 114 Euro x 7 (Tage) ergibt 798 Euro
- Wenn zwei Personen im Doppelzimmer übernachten, so bezahlt jede Person 798 Euro für eine Woche.
- Werden aus dieser Woche nun drei Tage herausgerechnet (798 geteilt durch sieben ergibt 114, dann mal drei), so kosten diese drei Tage runde 342 Euro. In obigem Standard-Beispiel hingegen hätten wir 800 durch 7 mal 3 ergibt 342,84 Euro für drei Tage (es sei denn, wir haben zusätzlich zur Angebots-Rundung auch die systemweite Tagespreis-Rundung aktiv, dann wäre auch dieser Preis wieder rund).
Diese Rundungs-Feinheiten sind beim Anlegen von Angeboten zu beachten.
Zu-/Abschlag anlegen
Für unsere Preisliste legen wir nun eine Kinderermäßigung "3 bis 6 Jahre" von minus 70 Prozent an.
Bei den Zu-/Abschlägen sind sehr viele Einstellungen möglich, sie sollten immer mit Bedacht vorgenommen werden.
Mit der Einstellung "Prozent auf Basispreis" legen wir fest, dass ein Kind bei einem Aufenthalt von einer Woche den Basispreis (=Wochenpreis!) minus siebzig Prozent bezahlen muss (also 800 Euro minus 70 Prozent ergibt 240 Euro).
Aufbuchen
Nun können wir uns das Ergebnis ansehen. Reservierung eines Doppelzimmers für zwei Erwachsene und ein Kind in unserer Saison für sieben Tage. Die Ausgabe bzw. Aufbuchung erfolgt wie gewünscht: Die einzelnen Leistungen (Zeilen) befinden sich innerhalb eines Angebots(titels), für die Erwachsenen gibt es einen reduzierten Wochenpreis, und das Kind erhält noch zusätzlich die Kinderermäßigung.
Wie gewünscht erhält das Angebot den Titel "Woche", die Ausgabe erfolgt als Wochenpreis.
Sehen wir uns im Vergleich dazu an, wie das Ganze rein in Basispreisen aussehen würde, also ohne Preisnachlass von zehn Prozent, ohne Angebotstitel und mit täglicher anstatt wöchentlicher Verbuchung:
Die Basispreise werden im Angebots-Assistenten angezeigt, damit ein rascher Preisvergleich zu den verschiedenen Angeboten möglich ist.
Das Beispiel ist nun beendet. Beim konkreten Anlegen einer Preisliste wären natürlich einige Dinge mehr zu beachten, aber mit diesen wenigen Arbeitsschritten könnte im Prinzip schon eine funktionierende Preisliste erstellt werden.